Eine Liebeserklärung, die Entstehung einer Idee und ein Nachruf...

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen. (Albert Schweitzer)

 Dante, du hast nicht nur Spuren der Liebe hinterlassen, sondern auch ganz wunderbare Pfotenabdrücke, die mich zu dieser Idee inspiriert  haben! Deshalb darf deine Geschichte hier nicht fehlen.

Im November 2016 blieb ich bei Facebook an einem Post und den dazugehörigen Fotos hängen. Der Blick dieses Hundes ließ mich nicht mehr los. Tagelang verfolgte ich die Reaktionen auf das Gnadenplatz-Gesuch und das vielfältige Teilen des Beitrags.

 

 ++Gnadenplatz für unseren Opa DANTE gesucht...++
Leider hat es für DANTE bei der letzten Anfrage nicht geklappt. Wir suchen weiter für Opa...

Er sucht ein sehr ruhiges, ebenerdiges Zuhause, wo er ganz in Ruhe seine letzte Zeit verbringen darf.
Er ist nicht mehr so gut zu Fuß, schläft sehr viel und genießt die Aufmerksamkeit und das Kraulen sehr.
Er ist tiefenentspannt und kommt auch mit anderen Hunden gut klar.  Katzen sind auch kein Problem für ihn.

 

Die nächtelangen Überlegungen ob ich einen alten Herdenschutzhund aus Rumänien adoptieren kann, wurden mit jedem Blick auf die Bilder von Dante zu einem klaren "Ja"!

Ich schrieb die Organisation an und knapp 5 Wochen später stolperte ein unglaublich stinkendes, verklebtes, dürres Felltier aus dem Transporter. Ich war geschockt über seinen Zustand und glücklich zugleich, dass er den Transport geschafft hat.

Aus dem anfänglichen Gedanken dass Dante "nur" einen Platz für seine letzten Monate sucht, war bereits nach kurzer Zeit die Überzeugung geworden: Der Opi möchte noch mal richtig loslegen und sein neues Leben genießen!

Es begann eine Arzt-Odyssee und die Diagnosen waren niederschmetternd. Sein körperlicher Zustand war sehr schlecht. Er hatte eine schwere Cox-Arthrose, Spondylosen, dazu einen sehr schweren Herzfehler. Nicht narkosefähig, d.h. keine weiteren Behandlungen und weitergehenden Untersuchungen möglich. Physiotherapie, Akupunktur, Osteopathie, alles wurde versucht. Er bekam dauerhaft Herzmedikamente und Schmerzmittel, sowie Futterzusätze. Die Angst über ein plötzliches Herzversagen in Stresssituationen begleitete uns ständig.

Sechs Monate war er im Shelter in Rumänien, im letzten Moment vom Tierheimleiter in Baile Herculane gerettet. Dante sollte erschossen werden, da er als Wachhund in der Ferienanlage nicht mehr brauchbar war. Er konnte nicht mehr aufstehen…. Ein Leben an der Kette, über 10 Jahre…das hatte Spuren hinterlassen.

Trotz allem war er mental so klar. Ein typischer Herdenschutzhund den so leicht nichts aus der Ruhe bringen konnte, der aber trotz seines hohen Alters und seiner Gebrechen noch diese Präsenz ausstrahlte.

 

So ein alter Hund kann anstrengen, mit all den Gedanken die man sich täglich macht; ob das Leben für ihn noch lebenswert ist, ob die Bewegung und die Schmerzen erträglich sind. Das dauernde Beobachten, das "hinein spüren" und auch das Aussuchen der Wege, möglichst ebenerdig und auch das Gras darf nicht zu hoch sein.... und und und... Und doch gibt es kaum etwas rührenderes als einen alten Hund um sich zu haben. Die Würde des Alters hat er täglich vorgelebt, ebenso das Sein im Jetzt und jeden Moment zu nehmen, wie er ist. Und ab und an diese Ausbrüche von Lebensfreude, die mich so glücklich gemacht haben. Er hat Demut gelehrt und die Freude an winzig kleinen Fortschritten.

Nachdem mir die Ärzte sagten dass ich nichts mehr für ihn tun kann, außer dauerhaft Schmerzmittel zu geben und ihn leicht mobil zu halten, beschlossen wir beide das Beste daraus zu machen.

Dante liebte seine Ausflüge und die kurzen Spaziergänge, besonders am Wasser.  Unvergessen wie er das erste Mal dort immer wieder die Wellen anbellte. Am Strand schaute ich versonnen auf seine riesigen Pfotenabdrücke der er hinterließ, sah das Nachschleifen einer Kralle, die Unregelmäßigkeit der Abformung und doch die Perfektion und diese Einzigartigkeit. Ich wollte diesen Moment bewahren und wollte seine Pfote für immer bei mir tragen... Ein Pfoten-Unikat, ein Schmuckstück, eine Gürtelschnalle sollte es sein! Die Idee war geboren!

 

Die Gipsmodelle zu erstellen war für mich als ehemalige Zahntechnikerin kein Problem, aber der doch etwas größere Metallguss. Ich fing also an zu recherchieren wer mir bei der Umsetzung helfen könnte und fand eine Firma wo meine Idee auf Begeisterung stieß. Im Mai 2018 entstanden so die ersten Pfoten-Unikate aus Messing. Ich erlernte das Gießen und inzwischen wurden die Produkte und die Materialien um Bronze und Neusilber erweitert. Seit Januar 2019 werden diese besonderen Erinnerungsstücke unter meinem eigenen Produktnamen Pfotenguss von mir hergestellt.

Danke Dante,  für diese Inspiration, deine Liebe, dein Vertrauen und die Zeit mir dir.

 

***Am 19. Oktober 2018 musste ich meinen Herzenshund gehen lassen. Wir hatten nur 1 Jahr und 287 Tage miteinander...

Dante, du besonderer Hund und wundervoller Begleiter. ***

 


Ohne Begleiter geht es einfach nicht und mein Herz schlägt für die Herdenschutzhunde. So durften nach Dante wieder "Herdis" und natürlich Tierschutzhunde bei mir einziehen.

Seit 2018 ist Sancho an meiner Seite und im April 2022 hat sich Noroc, das Riesenbaby noch mit ins Team geschlichen. 

 

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Pfotenguss

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